Sonntag, 10. Mai 2015

Leinen und Seide

Leinen und Seide sind die beiden Naturmaterialien aus denen unsrere kleinen, gestickten Kunstwerke entstehen. Wir werden immer wieder gefragt, wie kann ich mein fertiges Stickmustertuch waschen, wie bewahre ich es richtig auf etc.....

Zunächst zum Leinen. Das Leinen sollte man, wenn möglich, gerollt aufbewahren, nicht umsonst wird es auf großen Ballen geliefert. Wenn Leinen auf Dauer geknickt wird, kann sich nach Jahren genau an der Stelle des Knicks eine Veränderung im Stoff ergeben, nach Jahrzehnten kann der Stoff sogar an dieser Stelle brechen. Das kann man manchmal an alten Ölbildern beobachten, die auf einen Leinengrund gemalt sind. Nach zwei- oder dreihundert Jahren reißt die Farbe plötzlich an einer Linie entlang, das ist genau die Linie, an der das Leinen mal dauerhaft geknickt worden ist. Die eigene Lebenszeit überdauert das Leinen aber meistens völlig schadlos. Unten sieht man besticktes Leinen aufgerollt zu einer dicken Rolle.


Und nun zur Seide. Auch Seide ist ein robustes Naturmaterial, das aber dennoch pfleglich behandelt werden will. Unsere Stickseide kommt in unterschiedlichen Sorten und Fadenstärken in 630 Farben. Und um es deutlich zu sagen, etwas Schöneres und Angenehmeres zum Sticken als Seide gibt es nicht. Wer sich die Arbeit macht, eine aufwendige Stickerei anzufertigen, der sollte am Material nicht sparen. Das Ergebnis lohnt es der Stickerin. kein Material fängt das natürliche Licht so wunderbar auf wie die Seide. Erst Seide verleiht ihren Stickereien Tiefe und einen unvergleichlichen Glanz.
Darf man das fertige Musteruch und damit die Seide waschen? Zunächst einmal eine Feststellung: Wir waschen das fertige Mustertuch nicht!
Seit einigen Jahren garantiert der Hersteller der Seide die Waschbarkeit bei bis zu 60 Grad. Früher neigten gerade Rot- und dunkle Blautöne, sowie Schwarz zum Ausbluten bei der Wäsche. Wir empfehlen allen Stickerinnen, die meinen, nicht ohne eine Wäsche des fertig gestickten Tuches auskommen zu können, vor Beginn des Stickens ein paar Stiche mit den gewählten Farben auf einem Rest weißen Leinens zu machen. Mit diesem Läppchen kann man dann eine Waschprobe machen und es bei unterschiedlichen Wassertemperaturen testen. Statt Waschmittel kann man mit farblosem Haarshampoo waschen, das ist besonders mild. Man kann das Tuch natürlich auch in eine chemische Reinigung geben, aber auch da sind wir vorsichtig.

Am schönsten leuchten einem die Farben ungewaschen entgegen.

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